Aktion gegen unredliche Silvesterknaller

Liebe Leserinnen und Leser,

jedes Jahr die gleiche unredliche Sitte: Die Leute kaufen sich Chinaböller, Polenknaller, Russenkracher und ähnlichen groben Unfug, und zur letzten Stunde des Jahres herrscht dann auf den Straßen ein unsäglicher Lärm und Gestank. Wie mag das auf die Vögel und Eichhörnchen in den Bäumen wirken, und auch auf Hausgenossen wie Katzen und Goldhamster? Tiere können schließlich vor Schreck sterben! Doch daran denken diejenigen natürlich nicht, die den ganzen Aufruhr veranstalten!

Silvesterterror gegen Mensch und Tier
Wasser und Feuer vertragen sich nicht!

Heute beschloss ich, etwas gegen diese Silvesterknallerei zu tun.  Ich ging zum nahen „Supermarkt“, wo seit Tagen nicht nur Butter, Milch und Brot angeboten werden, sondern auch diese ganzen Knaller und Raketen. Was hat sowas in einem Lebensmittelgeschäft zu suchen? Man weiß es nicht. Ich ging erst einmal in die Getränkeabteilung und nahm die größte Flasche mit Sprudelwasser aus dem Regal, die ich finden und tragen konnte. Damit lief ich schnurstracks zu den Silvesterartikeln, die auf einem großen Tisch ausgebreitet waren. Ich öffnete die Flasche und schüttete schnell den ganzen Inhalt auf die gefährlichen Knaller.

Die Kunden im Laden schauten mich kopfschüttelnd an. Schnell ließ ich die leere Flasche fallen und drängelte ich mich an der Kasse vorbei, von wo aus ich auf den Ausgang zu rannte. Plötzlich brüllte eine Männerstimme: „Johannes Kaplan, da kannst du ruhig wegrennen, ich habe dich ja doch erkannt!“ Das war Herr Hassenröder, der Filialleiter, mit dem ich schon vorher mehrmals Ärger wegen meiner redlichen Aktionen hatte! Ich tat so, als hätte ich nichts gehört, rannte aus dem Laden, zurück ins Heim, wo ich mich sicherheitshalber zwei Stunden lang in der Toilette im Erdgeschoss einschloss.

Einige der Silvesterraketen und Chinabomben sind bestimmt durch das Sprudelwasser beschädigt worden und konnten nicht mehr verkauft werden. Meine Aktion war also ein voller Erfolg.

Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Johannes Kaplan

6 Kommentare zu „Aktion gegen unredliche Silvesterknaller“

  1. Du Depp, die Aktion heisst „Böller statt Brot“! Du hättest die Flasche in der Brot-Abteilung ausleeren müssen.

  2. Werter Herr Kaplan,

    die Vernichtung des unredlichen Feuerwerks war eine sehr redliche und gute Tat von Ihnen! Denn ich kann Ihnen berichten, was geschieht, wenn derlei Feuerwerk in die Hände von Kinder und Jugendlichen gerät:
    Als ich am Tag vor Sankt Sylvester meinen üblichen Kontrollrundgang durch mein Stadtviertel durchführte, hörte ich plötzlich einen großen Knall. Schnellstens warf ich mich hinter der nächsten Hecke zu Boden und dachte sofort: „Nun ist es so weit – der böse Iwan will unser Land einnehmen!“. Bei einem vorsichtigen Blick durch die Äste der Hecke musste ich jedoch feststellen, dass es sich um einen diabolischen Silvester-Böller handelte, der von unredlichen Jugendlichen gezündet worden war!

    Alleine dieses stellt eine Unverschämtheit und einen Bruch des Gesetzes dar: Feuerwerkskörper und Knaller gehören in die Hand eines ausgebildeten Feuerwerkers, nicht jedoch in die unerfahrenen Hände von Kinder und Jugendlichen, die damit nur redliche Menschen erschrecken und allerlei gefährlichen Unfug anrichten!

    Selbstverständlich trat ich sofort hervor, klärte die Kinder und Jugendlichen darüber auf, dass sie derlei Teufelszeug gar nicht besitzen dürfen und beschlagnahmte daher die Silvesterknaller. Auch wenn die Jugendlichen protestierten, geschah dies doch zu ihrer eigenen Sicherheit: Sie sollten mir dafür dankbar sein, dass sie dieses Teufelszeug nicht mehr verwenden! Früher oder später wäre dies sicher mit schweren Verbrennungen, einer gebrochenen Hand oder gar dem Verlust eines Auges verbunden gewesen, wissen doch unsere dummen Kinder und Jugendlichen überhaupt nicht, wie man mit derlei gefährlichem Feuerwerk umzugehen hat.

    Ich selbst werde in den nächsten Tagen dieses Teufelszeug in meinen redlichen Zimmerkamin werfen, damit es fachgerecht vernichtet wird und keinerlei Unheil mehr anrichten kann.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Diethelm Gscheidle
    (Verkehrswissenschaftler & Dipl.-Musikexperte)

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