
Demoliert Kraftfahrzeuge und treibt sein Unwesen im Internetz: Herr Göllner!
Meine lieben redlichen Mitbürger und Mitbürgerinnen!
In dieser Woche überschlugen sich hier im Alten- und Pflegeheim die Ereignisse:
Die Aufregungen begannen am Mittwochabend im großen Speisesaal, als Oberschwester Olga mir die Kompottschüssel entriss. Die resolute Russin hatte mich Stunden zuvor in einem fremden Zimmer „erwischt“. Meine Beteuerung, dass ich dort etwas Löbliches zu tun gehabt habe, ließ sie nicht gelten. „Zur Strafe gehst du ohne Nachtisch ins Bett, Johannes!“, sagte sie mit unverwechselbarem Akzent.
Nun gut. Während meine Mitbewohner lautstark ihren Birnenkompott schlürften, begab ich mich in den Eingangsbereich unseres Heims. Dort befindet sich ein öffentliches Fernsprechgerät, und ich nutzte die ruhige Minute, um die nahe gelegene Polizeiwache anzutelefonieren. Danach zog ich mich auf mein Zimmer zurück.
Es muss so gegen 5 Uhr in der Frühe gewesen sein, als wir Heimbewohner durch anhaltenden Lärm geweckt wurden. Diejenigen, die noch gut zu Fuß sind, stürzten in die Flure. Auch ich wollte nach dem Rechten sehen und bekam gerade noch mit, wie zwei kräftige Polizisten den unredlichen Herrn Göllner aus seinem Zimmer zerrten.
Herr Göllner trug ein geblümtes Nachthemd, er zeterte und trat sogar mit den Füßen um sich! Doch es nützte alles nichts: Die beiden Wachtmeister schleppten ihn ins Freie und stießen ihn in ein Polizeifahrzeug, das mit laufendem Motor wartete. Mit quietschenden Reifen, heulender Sirene und eingeschaltetem Blaulicht jagte der Peterwagen davon. Die Pfleger und Schwestern hatten allerhand damit zu tun, uns Heimbewohner wieder auf die Zimmer zu bekommen. Verständlicherweise waren wir alle sehr aufgeregt und redeten wild durcheinander.
Später, beim Frühstück, erfuhren wir dann, dass vor einigen Tagen – ganz in der Nähe unserer Einrichtung – mehrere Kraftfahrzeuge beschädigt worden waren. Die Polizei hatte einen anonymen Hinweis erhalten, dass Herr Göllner der Täter sei. Tatsächlich fand man unter seinem Bett drei abgebrochene Auto-Scheibenwischer … was natürlich erheblich gegen ihn sprach.
Am heutigen Tage kam Herr Göllner, allein und völlig niedergeschlagen, aus der Untersuchungshaft zurück. Da er bereits vor langer Zeit entmündigt wurde, konnte man ihn nicht dabehalten und auch nicht anklagen. Oberschwester Olga allerdings erteilte ihm ein einmonatiges Heimrechnerverbot. Herr Göllner blockiert ohnehin über alle Maßen den Internetzanschluss … man sagt, er sehe sich ausschließlich unredliche Heimseiten („Sexualität“, Fußball, „Wrestling“) an.
Vielleicht bekomme ich dafür etwas mehr Zeit am Heimrechner zugeteilt. Zeit, die ich nutzen werde, um Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser, im Laufe des Monats einen weiteren redlichen Blog-Beitrag zu schreiben.
Mit redlichen Grüßen!
Ihr Johannes Kaplan
Werter Herr Kaplan,
dieser Herr Göllner war mir von anfang an unheimlich. Wie der schon guckt mit seinen tief liegenden stechenden Augen!!! Kann mir gut vorstellen dass der auch ein Handtaschen-Dieb ist. Wenn er zu mir kommt hau ich ihm eins mit meinem Schirm über den Kopf.
Ländliche Grüße
Ihre Oma Bräsig
Wenn ich von solchen Ungerechtigkeiten lese krieg ich voll den dicken Hals! Wie kann es sein dass die Polizei mühevoll solche Schwerverbrecher einfängt und die verweichlichten Richter (alle noch aus der 68er-Zeit) lassen sie sofort wieder laufen???
Ich bin nicht für die Todesstrafe, nein, wirklich nicht, aber dass dieser Göllner für lange, lange Zeit hinter Gittern gehört sieht man doch schon an seinem Passfoto. Diese Augen, da hat Oma Bräsig völlig recht!
Ja, wo leben wir denn?
Bitte entschuldigen Sie, wenn ich keine Rechtschreibfehler gemacht habe, aber ich bin sehr aufgeregt!!
@Justizius
„LOL“ Echt gelungen Dein Kommentar.
Mit diesem Göllner geht man echt viel zu sanft um. Ich bin für xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx, dann ist Ruhe im Karton!
Herr Hagedorn,
vermutlich gehe ich auch viel zu sanft mit Ihnen um. Ihre Gewaltphantasien habe ich aus dem Beitrag entfernt. Fühlen Sie sich abgemahnt.
J. K.
[…] als redlicher Bürger, rufe ich selbstverständlich sehr oft die Polizei an, um die Behörden auf Herrn Göllner oder andere Missstände aufmerksam zu machen. „Na, Johannes, wo drückt denn jetzt schon wieder […]