
Nur eine kaputte Bierflasche ist eine gute Bierflasche!
Neulich, gleich nach dem Mittagstisch bei uns im Pflegeheim, kam ich auf die Idee, mal eine Aktion gegen den Alkohol zu starten. Daher ging ich in einen nahen Getränkeladen, in welchem man nicht nur Obst- und Brotsaft erwerben kann, sondern auch alkoholhaltige Getränke. Obgleich ich nicht mehr der Jüngste bin, wohnt mir doch allerlei Kraft inne, und so schmiss ich mich mit voller Wucht gegen einen Stapel Bierkisten. Es knirzte und knarzte, der Stapel kippte um, die Kisten purzelten durcheinander und viele Flaschen gingen lautstark zu Bruch! Es roch scheußlich nach Bier, mir wurde blümerant.
Dennoch: Jede Flasche, die da nun in Scherben lag, konnte nicht mehr verkauft werden und somit kein Unheil mehr anrichten. Meine Aktion hatte daher Erfolg!

Demnächst wird diesem unangenehmen Zeitgenossen (aufgrund meiner redlichen Aktion) die eine oder andere Flasche Bier zum Trinken fehlen!
Eilig kamen einige Angestellte herbei, welche ganz erschrocken wirkten. Ich hatte Angst, dass sie erkennen würden, dass ich mit Absicht gehandelt hatte. Aber ich wurde gefragt, ob mir nichts passiert sei.
Ich sagte nur: „Nein, ich habe nichts abbekommen … ist gerade nochmal gutgegangen.“
Sie entschuldigten sich dafür, dass der Stapel unfachmännisch aufgebaut gewesen sei. Ich meinte dann nur noch, dass sie beim nächsten Mal besser überlegen sollten, wie und wo sie die Kisten stapeln. Als Wiedergutmachung wurde mir eine Kiste Wasser direkt ins Pflegeheim geliefert, bis hinauf in mein Zimmer. Mein alter Feind und Mitbewohner, Herr Göllner, guckte sehr neidisch, als er das sah.

Herrn Göllner stand die Eifersucht noch tagelang ins Gesicht geschrieben!
Dem Angestellten hingegen, der diese Kisten aufgestapelt hatte, wurde fristlos gekündigt. Da es sich um einen nahezu rechtlosen „Mini-Jobber“ handelte, war die Kündigung für die redliche Geschäftsleitung kein Problem.
Redlichkeit heißt also dreist zu lügen und anderen Menschen damit zu schaden?! Sehr aufschlussreich und niveaulos!
Dabei soll man nicht lügen wie das 8. Gebot besagt!
Darüber sollte man sich mal Gedanken machen!
Man soll sich benehmen wie in Jahr 1800, jedoch befolgt man die Gebote nicht?!
Hmm komisch!!!!!
Werter Herr Berbel bzw. werte Frau Berbel,
Sie scheinen die Bibel nicht wirklich zu kennen.
Das 8. Gebot besagt in der Tat: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“
Ein sehr wichtiges Gebot. Allerdings hat unser Herr Jesus dem Alten Testament auch das Neue Testament gegenübergestellt, wodurch ein neuer Bund mit dem Herrn geschlossen wurde. Darin finden wir u. a.:
Matthäus 10, 16f: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“
Und auf wem träfe das mehr zu als auf uns Redliche?
Stellen Sie sich vor, Sie würden Zeuge, wie ein unschuldiger Mensch von einem Unhold verfolgt würde. Der Verfolgte würde sich hinter einer Mauer verstecken. Nun fragt der Unhold Sie, ob Sie wüssten, wo der Verfolge sei?
Würden Sie den Verfolgten verraten oder sagen: „Er ist schon lange fort, weit in die Ferne gelaufen!“
Wäre das ein falsches Zeugnis? Oder wäre es angesichts der Not, in der sich der Verfolgte befindet, nicht sogar die Wahrheit?
Sehen Sie: Ganz so einfältig, wie Sie sich das in Ihrem schlichten Gemüt vorstellen, geht es in der Welt nicht zu. Und so habe ich mittels einer wahrhaftigen List den unredlichen Biertrinkern in Wirklichkeit sogar geholfen!